Die "Regress-Nachrichten Oberberg"sollen beleuchten, worum es geht, und verschiedene Aspekte darstellen.
Durch den Regressfall des Kollegen Blettenberg in Lindlar
und ein Urteil des Landessozialgerichts Essen vom 20.11.203 wurde
die Diskussion entfacht.
Bitte machen Sie sich selbst ein Bild, wie im Zusammenwirken von Gesetzen, Rechtspraxis, Prüfverfahren,
untergesetzlichen Abläufen , Gesundheitspolitikern und Krankenkassen etwas entstanden ist, was u.E.
berufsethische Grundsätze (Weltärztebund: Deklaration von Madrid) verletzt und Ärzte nach ebenfalls
den berufsethischen Grundsätzen (Weltärztebund: Deklaration von Lissabon zu den Patientenrechten)
dazu verpflichtet, gegen diese Entwicklungen anzutreten. Aktuelle Untersuchungen aus Bayern zeigen, dass
"Durchschnittswerte" als Grundlage der Richtgrößenprüfung ein völlig ungeeignetes Mittel sind und konträr zur
regionalen Versorgungssituation laufen.
Deshalb erhebt der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes seine Stimme und wird weiterhin die gesamte
Entwicklung und ihre Auswirkungen dokumentieren.
Die Vertretungsorgane der verfassten Ärzteschaft (Ärztekammerversammlung Nordrhein und gemeinsam mit den Psychotherapeuten
die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein) haben klare Beschlüsse gefasst mit Aufforderung an die
Vorstände und die Politik zu reagieren .
Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt den betroffenen Ärztinnen und Ärzten und Patientinnen und Patienten.
Diese Auseinandersetzung wird nur zu einer Veränderung führen, wenn sich die Öffentlichkeit und verantwortungsbewußte Politiker
um diese Regressproblematik kümmern und nicht nur Juristen die Exekution von Gesetzen überlassen und ihre Hände in Unschuld
waschen.
Jede Versorgerpraxis, die durch einen Regress ausgehebelt und in die Insolvenz getrieben wird, hinterlässt eine große Lücke in der
Versorgung der Bevölkerung bei bereits absehbarer Verschlechterung in den nächsten Jahren, ebenfalls wird der dringend benötigte Nachwuchs
verheerend abgeschreckt.
Wer sind die Gewinner der aktuellen Praxis und wer trägt die Verantwortung: diese Fragen gehören in die öffentliche Diskussion.
Gummersbach,Lindlar, den 06.12.2013
Dr.med. Ralph Krolewski /Dr.med. Thomas Aßmann