Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg

Hausärztinnen und Hausärzte werden rar

 

Seit 2008 sind die Zahlen der Abschlussprüfungen für den hausärztlichen Versorgungsbereich (Facharzt/Fachärztin für Allgemeinmedizin)  drastisch zurückgegangen.

In Nordrhein-Westfalen beträgt die Unterdeckung für den jährlichen Nachwuchsbedarf derzeit ca. 75 Prozent !

 

Hausärztinnen und Hausärzte im Oberbergischen Kreis, die an der Altersgrenze zum Ruhestand stehen, suchen vergeblich Nachfolger.

2012 wurden bereits ca. 10 v.H. der Hausarztpraxen von Hausärztinnen und Hausärzten jenseits der Altersgrenze zum Ruhestand betrieben, da sie ihre Patienten nicht im Stich lassen wollen bei fehlenden Nachfolgern.

 

 

 

Der spärliche hausärztliche Nachwuchs interessiert sich weniger für Nordrhein-Westfalen und insbesondere die Landkreise, da seit 2009 im Rahmen einer massiven finanziellen Benachteiligung von NRW nach der letzten Honorarreform 10 v.H. weniger Gelder für die ambulante medizinische Versorgung pro Versicherten zur Verfügung stehen als im Bundesdurchschnitt.

Dagegen haben seit 2009 Landespolitiker, u.a. die Gesundheitsminister Laumann und aktuell Steffens, vergeblich protestiert. Ca. 400 Mio. Euro an Versichertengeldern fließen aufgrund dieser Benachteiligung pro Jahr aus NRW weg in andere Bundesländer.

Das führt dazu, dass pro Quartal pro behandeltem Patienten in der Hausarztpraxis durchschnittlich für alle hausärztlichen Leistungen (Untersuchungen inkl. EKG, Ultraschall,Laborleitungen,Beratung, Behandlung, Hausbesuche) im Zeitraum 01.07.2011 bis 30.04.2012 (abgerechnete Quartale) 45,45 Euro zur Verfügung standen. Unter diesen Rahmenbedingungen der Regelversorgung und Finanzausstattungen mit Zuständigkeit durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung im Benehmen mit dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen und den ausführenden regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen ist der Oberbergische Kreis als absehbares hausärztliches Notstandsgebiet vorprogrammiert !

 

Auch die jährlich zwischen Kassenärztlicher Vereinigung Nordrhein und den nordrheinischen Krankenkassen verhandelte Erhöhung der Finanzierung für die ambulante ärztliche Versorgung  wird Nordrhein nicht aus dem unteren Viertel aller Bundesländer im Vergleich herausholen . Erst das GKV-VSG sieht eine Prüfung in 2016 vor mit Stellungnahme der KVen mit unterdurchschnittlicher Leistungsmenge. Danach soll entschieden werden, ggfs. in einem Schiedsverfahren.

 

Im Oktober 2013 veröffentlicht die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein

einen Versorgungsreport, der in einer Hochrechnung bis 2030 einen gravierenden Hasuärztemangel projiziert. Der durchschnittliche hausärztliche Versorhungsgrad soll auf 73 v.H. fallen. Damit entsteht landesweit eine hausärztliche Unterversorgung . 5.000 neue Hausärztinnen und Hausärzte werden benötigt ! Im Oberbergischen Kreis werden 40 Hausarztpraxen bis 2030 zu besetzen sein.

Am 30.10.2013 erscheint in der Oberbergischen Volkszeitung ein ganzseitiger Artikel "Kollaps in der Hausarztpraxis" als Reaktion auf den

Versorgungsreport und die Stellungnahme des Oberbergischen Hausärzteverbandes dazu.

Am 05.11.2013 veröffentlichen 7 Kassenärztliche Vereinigungen, darunter Nordrhein und Westfalen Lippe, eine Pressemitteilung, in der lt. Gutachten

die finanzielle Benachteiligung der ambulanten medizinischen Versorgung in den aufgeführten Regionen nochmals dargestellt wird und die FEststellung, dass die Ungleichverteilung der Versichertengelder finanzpolitischen und nicht versorgungspolitischen Gesichtspunkten folgt. Zum Artikel im Deutschen Ärzteblatt...

 

Einen Ausweg für eine gute und zukunftsträchtige Versorgung bietet für Hausarztpraxen und ihre Patienten die Teilnahme an der Hausarztzentrierten Versorgung, die alle Krankenkassen ihren Versicherten anbieten müssen und inzwischen durch den Hausärzteverband, der das Verhandlungsmandat durch die Mehrzahl der Allgemeinmediziner erhielt, mit den Krankenkassen in Vertragsabschlüssen oder in einem Schiedsverfahren zum Ergebnis gebracht wurde. Mehr dazu unter der Rubrik "Hausarztzentrierte Versorgung".

Darüber hinaus leitet der Deutsche  Hausärzteverband seit Frühjahr 2016 sein Projekt "Hausarztzentren" aufgrund neuer gesetzlicher Grundlagen ein.Der Oberbergische Kreis soll Projektregion werden und der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes ist für dieses Projekt in Zusammenarbeit mit den anderen Institutionen der Hausärzteverbandsgruppe zu diesem Projekt engagiert.

Alle aktuellen Entwicklungen werden unter AKTUELLES dargestellt.

 

aktualisiert 08.08.2023

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