27.02.2023
AKTUELLES GESCHEHEN
Nach Karneval und erhöhten sozialen Kontakten schnellen die viralen Infekte in die Höhe mit mehreren Virus-Typen, wie die Arbeitsgemeinschaft Influenza über die eingesandten Nasenabstriche analysiert. Bei symptomatischen Patienten steigen auch aktuell die positiven Antigen-Schnell-Tests an. Das führt zu der Frage, wie sensitiv diese Tests sind.
Von der Cochrane-Collaboration wurde dazu eine große systematische Untersuchung durchgeführt, welche zeigt, dass bei symptomatischen Personen die Sensitivität sehr unterschiedlich ist und bei asymptomatisch Infizierten ca. jede zweite Person nicht erkannt wird.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9305720/
Inzwischen gibt es Millionen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu Covid-19 . Wer etwas wissen will, muss gezielt suchen in der Flut der Veröffentlichungen:
17.06.2021
27.04.2021
Zu den verhinderten Krankenhausaufnahmen und schweren Verläufen sowie Tod bei einer Covid-19-Infektion durch den AstraZeneca-Impfstoff Vaxzevria hat aktuell die Europäische Zulassungsbehörde EMA die vorliegenden Erkenntnisse in Abwägung zu den Risiken schwerer Nebenwirkungen zusammengefasst. Dabei wurden auch differenzierte Daten zu den verschiedenen Altersgruppen dargelegt, die eindeutig nachweisen, dass bei über 60-jährigen der Impfstoffnutzen mögliche Risiken am meisten überwiegt und abgewogene Nutzen-Risiko-Entscheidungen nach Altersgruppe getroffen werden können:
https://www.ema.europa.eu/en/news/astrazenecas-covid-19-vaccine-benefits-risks-context
Wir empfehlen dazu die visualisierte Risikodarstellung im Anhang:
Dr. Ralph Krolewski
29.10.2020
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit Unterstützung mehrerer Fachgesellschaften und von zwei Virologen (Prof. H. Streeckt, Bonn, und Prof. J.Schmidt-Chanasit,Hamburg) haben ein Positionspapier zu Maßnahmen bei der Pandemie veröffentlicht, welches eine komplette Änderung im Umgang mit der Pandemie fordert, Einstellung der Kontaktpersonenverfolgung und Beschränkungen auf Abriegelungsmaßnahmen von Risikopersonen in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen. Es wird sich auf die Wissenschaft berufen ohne jegliche Quellenangabe. Ebenfalls sind diese Forderungen durch kein Peer-Review-Verfahren gestützt und durch keine epidemiologischen Studien und Modellberechnungen gestützt. Im Gegenteil !
Der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes unterstützt dieses Positionspapier NICHT und gibt folgendes Statement dazu ab:
1. Die Risikogruppen sind nicht definiert.
2. Das Vorgehen ist durch das schwedische Vorgehen mit 10fach höheren Todeszahlen widerlegt.
3. Die Ergebnisse der folgenden Metaanalyse stützen z.B. nicht das Positionspapier:
Zur Risikostratifizierung haben wir in dem Positionspapier keine Antworten gefunden.
Es gibt auch keinerlei Äußerungen zum wesentlichen Schlüsselbereich A (Primärversorgung,Frontliner) und bleibt deshalb hinter allen strukturierten Herangehensweisen sowohl auf der Ebene der WHO als
auch des ECDC zurück.
Wir empfehlen eine Beschäftigung mit dem kalifornischen Ampelmodell mit der Koppelung von Inzidenzzahlen sowie Behandlungskapazitäten mit einem gestuften Lockdown-System. Die Ampelstufen sind auf die
Landkreise bezogen und werden alle 14 Tage neu eingestuft. Durch die Einhaltung der AHA-Regeln steuern die Leute die Konsequenzen.
Quelle: https://covid19.ca.gov/safer-economy/
Die Effektivität der "Hammer &Dance" -Taktik nach epidemiologischen Daten ist das das einzig wirksame Konzept der gesellschaftlichen Eindämmung. Die Abriegelung von Pflegeheimen mit zwei
Social-Distancing-Methoden entspricht dem schwedischen Modell mit einer hohen Sterblichkeitsrate.
Das Positionspapier ist ein Papier ohne pandemische Evidenz.
Bei den jetzt von der Regierung beschlossenen Maßnahmen bleibt ein Großteil der Wirtschaft offen und die bedrohten Sektoren müssen als Zielsetzung verantwortlicher Politik gestützt werden.
Zu den evidenzbasierten Transmissionsmodellberechnungen des LSHTM , eines der führenden Institute für
Epidemiologie weltweit, zu Deutschland mit unterschiedlich einstellbaren Maßnahmen haben wir die beiden Faktoren des Positionspapiers eingestellt ( Social Distancing & Elderly Shielding)..Die
abschreckenden Ergebnisse kann man sich ansehen (s. Graphik oben): ca. 28 Mio. Erkrankte, ca. 380.000 Tote, mehr als 100.000 Intensivbetten erforderlich. Zusammenbruch des Gesundheitswesens und
Anstieg der Sterblichkeit innerhalb weniger Monate um 50 Prozent !
4. Wir lehnen aus den aufgeführten Gründen das Positionspapier ab.
05.10.2020:
Ohne solche Bescheinigungen sind Schutzausrüstungen nicht verkehrsfähig !
14.08.2020 Die Aussage des Landrates der Presse gegenüber zur Testbereitschaft kann so nicht stehen bleiben. Berichtet wird heute in der Kölnischen Rundschau und im Kölner Stadtanzeiger:
"Die Test-Bereitschaft in der Ärzteschaftkönnte allerdings größer sein. In einergestern von der KV Nordrhein veröf-fentlichten Liste von Hausarztpraxen,die Corona-Tests durchführen, stehennur vier Mediziner aus Oberberg. Dieübrigen fürchteten offenbar, potenziellCorona-Infizierte in ihre Praxen zu las-sen, glaubt Hagt. Er hat den niedergelas-senen Ärzten deshalb angeboten, miteigenem Personal die Testeinrichtungendes Kreises zu nutzen, und die Bürger-meister gebeten, auf die Ärzte in ihrenKommunen zuzugehen. Inzwischenwachse die Bereitschaft, eigene Patien-ten abzustreichen. Verpflichtet seien dieÄrzte nicht dazu."
Wir haben dazu sofort Stellung gegenüber der Lokalredaktion bezogen:
Dr. Ralph Krolewski"
10.08.2020 Das Ergebnis der Umfrage findet sich hier:
Unsere Interpretation der Ergebnisse:
30.07.2020
Uns interessiert, wie die oberbergischen Hausarztpraxen aufgestellt und ausgerüstet sind, wenn es zu zunehmenden Covid-19-Abklärungen und Behandlungen kommt.
An der anonymen Umfrage können alle Hausärztinnen und Hausärzte teilnehmen. Je mehr, desto repräsentativer. Die Umfrage nimmt nur einige Minuten für 10 Fragen in Anspruch.
Der Link zur Umfrage ist hier.https://de.surveymonkey.com/r/8QCCMP7
04.06.2020:
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder an SARS-CoV2 erkranken und die Infektion übertragen ?
Darüber gibt es kontroverse Diskussionen, die hinsichtlich der Öffnung von Kindertagesstätten bedeutsam sind.
Die Arbeitsgruppe um den Virologen Prof. Drosten, Charité Berlin, kommt in einer eigenen, derzeit als Pre-Print veröffentlichten Studie an über 3.000 Kindern, zu der einschätzung, dass Kinder, die weniger häufig symptomatisch erkranken, genauso infektiös wie Erwachsene sind aufgrund der festgestellten Virus-Last in Rachenabstrichen.
In MEDLINE, der größten medizinischen Datenbank mit über 5.000 medizinischen Fachzeitschriften, die Veröffentlichungen nur nach Beurteilung durch Fachgruppen zulassen (Peer-Review), kann mit den Suchbegriffen "Coronavirus-Covid-19 AND children AND transmission" gesucht werden mit den fortlaufend aktuellen studien zu dieser Fragestellung.
Aktuelle Todesursache Nr.1 weltweit: Covid-19-Infektionen (auf das Bild klicken)
Vermeintliche Experten stellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie in Frage. Der Faktencheck entlarvt einige Behauptungen und Mißverständnisse.
Der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes beteiligt sich ebenfalls an der UN-Initiative "Verified", die im Rahmen einer weltweiten Massenmobilisierung auf dem Boden verlässlicher Informationen dem lebensgefährlichen Treiben von Verschwörungstheoretikern und Verbreitern von Falschinformationen entgegentreten will. Die weltweite Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Pandemie darf durch diese Kräfte nicht behindert oder gefährdet werden.
Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes fordert gem. Beschluss der Mitgliederversammlung vom 18.02.2020 von der KVNO und der GMG angesichts einer drohenden Covid-19-Epidemie Gefährdungsbeurteilungen und Verfahrensanleitungen nach Arbeitsschutzbestimmungen (TRBA / BiostoffVO) für die Notfallpraxen. Diese gelten auch für Arztpraxen.
Nach den aktuellen Risikoanalysen des ECDC steigt das Risiko zu Clusterbildungen und schneller Ausbreitung des Covid-19- Virus in den europäischen Ländern- wie derzeit in Italien- mit zunehmender Gefahr zu einer Covid-19/ SARS-2nCov-Epidemie. Das Covid-Virus ist aktuell von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in die Riskoklasse 3 eingestuft werden, womit die entsprechenden Bestimmungen der TRBA 250 und der BioStoffVO gelten mit notwendiger fachlich qualifizierter Riskobeurteilung und Verfahrensanleitungen in Verantwortung der Betreiber von Gesundheitseinrichtungen.
Dieses gilt somit auch für die Notfallpraxen in Trägerschaft der KVNO/ GMG.
Wir fordern deshalb für den oberbergischen Hausärzteverband, unverzüglich für die bestehenden Notfallpraxen im Oberbergischen Kreis solche Maßnahmen zu treffen und bekanntzugeben und fügen die
einstimmige Beschlussfassung der Mitgliederversammlung vom 18.02.2020 bei (s.u.).
Ohne solche Maßnahmen schätzen wir in den Wartebereichen und bei engen räumlichen Verhältnissen wie z.B. in der Notfallpraxis in Gummersbach die Übertragungsrisiken für Patienten und Mitarbeiter als
hoch ein.
Ohne Gefährdungsanalysen und risikomindernde Maßnahmen nach der TRBA können im Epidemiefall keine Mitarbeiter in den Notfallpraxen eingesetzt werden oder Ärzt*innen zum Einsatz kommen, da diese keine
Organisationshoheit über die räumlichen Verhältnisse haben und nur bedingt bei Massenandrang von Erkrankten die Situation gefahrenmindernd strukturieren können.
Einstimmige Beschlussfassung der Mitgliederversammlung des oberbergischen Hausärzteveebandes am 18.02.2020:
"Risikobeurteilung von Notfallpraxen für besondere epidemiologische Lagen bei epidemischer Ausbreitung hochpathogener Keime gefordert
Die Mitgliederversammlung des oberbergischen Hausärzteverbandes fordert:
Jederzeit können sich bedeutsame epidemiologische Situationen entwickeln. Auf dem Hintergrund der sich noch hinsichtlich der Auswirkungen auf Deutschland unklar entwickelnden Verbreitung und
Auswirkungen von 2019-nCorV (Covid-19) und ggfs. anderer hochpathogener Keisme mit Ausbreitungen über Tröpfchenbildungen und Aerosole sollen Risikobeurteilungen für die bestehenden
Notfallpraxen durch den jeweiligen Träger erfolgen und risikomindernde Konzepte entwickelt werden.
Es gilt vorbereitet zu sein.
Ein Zustrom von Patienten in Notfallpraxen mit unklarem Infektionsstatus, fehlender Triage vor Eintritt in engbestuhlte Wartebereiche, Wartezeiten mit Expositionsrisiken und eingeschränkte
Isoliermöglichkeiten stellen für Patienten, Betroffene und Mitarbeiter ein Risiko dar, welches in besonderen epidemiologischen Situationen (Public Health Emergency) sich völlig unkontrolliert
entwickeln kann.
Nach ECDC-Kriterien stellen Notfallpraxen Schlüsselbereiche in der ersten Kontaktlinie dar und müssen aktiv in Maßnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle einbezogen werden."
https://www.baua.de/DE/Angebote/Aktuelles/Meldungen/2020/2020-02-19-Coronavirus.html
Am 24.01.20 erschien in NEJM ein "Brief Report" unter dem Titel
"A Novel Coronavirus from Patients with Pneumonia,China 2019". Der Originalartikel liegt uns vor. Die Autoren des CDC ind China und von chinesischen Universitäts- und Forschungseinrichtungen beschreiben, wie bei drei stationär behandelten Patienten mit unbekannter Pneumonie aus Wuhan , von denen 1 im Verlauf unter Beatmung verstarb. Die Patienten "were epidemiologically linked to a seafood and wet animal wholesale market in Wuhan, Hubei Province, China."
Ein Team von Spezialisten im Rahmen einer " Rapid response" arbeiteten Bronchiallavagen mit molekularen Techniken und Biosequenzmethoden auf und fanden ein bislang unbekanntes zur Coronavirus-Gruppe
gehörendes Virus, welches als 2019- nCorV bezeichnet wurde. Seit 11.02.2020 ist die offizielle Bezeichnung: Covid-19.
Seitdem laufen in großem Stil Maßnahmen zur Infektions- Prävention und -Kontrolle (IPC) mit Abriegelung von Großstädten und Regionen mit insgesamt 53 Mio. Einwohnern, Verstärkung von
Ordnungsmaßnahmen und Mitarbeitern des Gesundheitswesens bei massiver Inanspruchnahme der Krankenhäuser, Ansteigen der Erkrankungszahlen und der tödlichen Verläufe. es handelt sich um einen großen
Ausbruch eines neuen und hinsichtlich der Auswirkungen unbekannten Erregers.
Die Autoren schreiben in der Zusammenfassung des o.a. Artikels:
"Of critical importance are epidemiologic investigations to characterize transmission modes, reproduction interval, and clinical spectrum resulting from infection to inform and refine strategies that
can prevent, control, and stop the spread of 2019-nCoV."
Das heißt im Klartext, dass sowohl der Übertragungsmodus , das Verhalten des Virus in befallenen Organismen und das klinische Erscheinungsbild und die Häufigkeit schwerer und tödlicher Verläufe völlig unklar sind.
Ein medizinisch-wissenschaftlicher Artikel von 2018 beschreibt die epidemiologischen Landkarte in China zu ausbrechenden und wiederausbrechenden Infektionen in der Entwicklung seit Anfang des Jahrtausends und die treibenden Faktoren, darunter ökologische Faktoren, Klimawandel und Urbanisierung. Neue Virustypen entstehen und können unter den Bedingungen zu Ausbrüchen und Mensch-Übertragungen führen.
Es wird klar, dass wir uns hier auch in Deutschland sehr viel besser aufstellen müssen angesichts der schnellen Ausbreitungen durch den internationalen globalisierten Reiseverkehr und des Auftauchens völlig neuer Erregertypen, die zu Pandemien führen können.
Die notwendigen Maßnahmen für z.B. Notfallambulanzen und den ambulanten Bereich, wie es WHO, CDC und ECDC vorschlagen zu
Früherkennung, Isolierung und enger Zusammenarbeit mit dem ÖGD empfehlen, sind in den Empfehlungen des
RKI nicht enthalten, da diese nur von der KRINKO für den stationären Bereich entwickelt wurden.
Die Maßnahmen zur Infektions-Prävention und -Kontrolle (IPC) stellen insbesondere an den Stellen mit Erstkontakten eine entscheidende Größe
dar.
In vielen Ländern haben die Konzepte zu Rapid Responses zu umfangreichen Organisationskonzepten geführt , die in der Alarmierungsphase Webinare, Videokonferenzen und schnelle Kommunikationswege
umfassen und Fortbildungs- und Trainingseinheiten in der Vorbereitungsphase umfassen.
Der Vorstand des oberbergischen Hausärzteverbandes hält es für ratsam, sich organisatorisch auf einen Ausbruch hochpathogener Infektionen vorzubereiten mit IPC-Maßnahmen , deren Kernelemente auch auf Hausarztpraxen als mögliche Erstkontaktstellen mit Erkrankten zutreffen.
Die möglichen Abläufe sollen im hausärztlichen Qualitätszirkel und in der Lenkungsgruppe der Haus- und Kinderärzte Oberberg besprochen und mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst ausgetauscht werden. Ebenfalls halten wir es für enorm wichtig, dass Vorbereitungen für den ärztlichen Notdienst und die Notfallpraxen getroffen werden. Zielführend sind für uns neben den lückenhaften nationalen Empfehlungen für den ambulanten Bereich die IPC-Empfehlungen der WHO zu 2019-nCorV und des ECDC . Diese sollen in der Anwendung auf Hausarztpraxen mit den Kolleg*innen erörtert werden .
Gummersbach, den 27.01.2020 und 11.02.2020