Seit 2009 werden in NRW Versorgungsassistenten/innen in der Hausarztpraxis (VerAH) nach einem Weiterbildungs-Curriculum ausgebildet mit abschließender Prüfung und Zertifikat. Die Ausbildung, die eine dreijährige Berufserfahrung nach abgeschlossener Ausbildung zur/m Medizinischen Fachangestellten (MFA) voraussetzt, umfaßt 200 Stunden.
Im März 2013 legte die 4.000. VerAH ihre Abschlussprüfung ab. Mehr....
Im Oktober 2013 stellten Experten des Hausärzteverbandes bei der PRACTICA in Bad Orb angesichts der demographischen Entwicklung und der
schwindenden Hausarztzahlen fest, dass eine VerAH in jede Hausarztpraxis gehöre. Zum Artikel...
Bei schwindenden Hausarztzahlen und steigendem Alter der Bevölkerung mit Anstieg der begleitenden Erkrankungen werden Versorgungsassistenten einen wichtigen Stellenwert in der hausärztlichen Versorgung erhalten, eingebettet in gute Delegations-, Kommunikations- und Berichtstrukturen und ebenfalls eingesetzt bei Hausbesuchen.
Am 04.05.2014 berichtete WESTPOL im WDR-Fernsehen über den Einsatz von "Hausarzt-Assistentinnen". Die Dreharbeiten erfolgten in der Praxis Dr. Krolewski mit der VerAH Frau Rieck. Der Beitrag legte das Schwergewicht auf die Entlastungsfunktion durch gut qualifizierte Mitarbeiter in Hausarztpraxen.
Als Reaktion auf den Fernsehbericht erfolgte durch das Amt f. Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises wichtige Hinweis, dass VerAH-Weiterbildungen zu 50% bezuschusst werden können im Rahmen eines NRW-Förderprogramms.
Ein Pressebericht in der "Oberbergischen Volkszeitung" vom 04.06.2009:
"Patienten vertrauen auf VerAH
Arzthelferinnen mit zusätzlichen Kompetenzen sollen Hausärzte entlasten
Aufgrund des prognostizierten Hausärzte-Mangels in ländlichen Regionen sind kreative Ideen gefragt. Eine solche wurde jetzt in der Hausarzt-Praxis von Dr. Ralph Krolewski umgesetzt: die
"VerAH".
JULIA FRIZEN
BERNBERG. Das Wartezimmer von Ralph Krolewski platzt an diesem Morgen wieder einmal aus allen Nähten. Für Hausbesuche bleibt dem Allgemeinmediziner eigentlich keine Zeit. Werden die Patienten
also mit ihren Pro blemen allein gelassen, bleiben Wunden unversorgt und werden
Symptome am Telefon analysiert?
Nicht bei Ralph Krolewski. Er hat mit Daniela Rieck eine ausgebildete Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis, kurz VerAH, zur Seite. Sie übernimmt in enger Absprache mit dem Arzt die
Hausbesuche, wenn es in der Praxis wieder einmal stressig wird.
In der von der Bundesärztekammer anerkannten VerAH-Fortbildung - ein Konzept des Deutschen Hausärzteverbandes und des Berufsverbandes der Medizinischen Fachangestellten - hat Daniela Rieck
gelernt, die Situation beim Patienten vor Ort einzuschätzen und die richtigen Maßnahmen zu
treffen: Blutdruckmessen, Verbände wechseln oder in Gesprächen die Ursache der Erkrankung herausfinden. Auch die Kontaktaufnahme mit Angehörigen und die Zusammenarbeit mit Pflegediensten gehören
zu ihren Aufgaben. Ist ärztliche Kompetenz nötig, nimmt die 28-Jährige
telefonisch Rücksprache mit ihrem Chef und stimmt mit ihm das weitere Vorgehen ab.
Hausbesuche sind aber nicht die einzige Aufgabe der VerAH. Auch in der Praxis übernimmt sie Tätigkeiten, die den Arzt entlasten. "Wenn jemand kommt, dem es nicht gut geht, sehe ich ihn mir genau
an und lege schon mal die Medikamente raus. Dr. Krolewski muss dann noch einen Blick auf
den Patienten werfen und sein Okay geben", schildert Rieck. Unnötige Arzt-Patienten-Kontakte könnten so reduziert werden.
Vieles hat die medizinische Fachangestellte Daniela Rieck auch schon vor ihrer Ausbildung zur VerAH gemacht, die Fortbildung habe sie aber in vielen Bereichen sicherer gemacht, sagt
sie.
Durch die Inhalte des Moduls "Praxismanagement" habe sich auch die Kommunikation und die Praxisorganisation verbessert.
Dabei soll die VerAH nicht den Arzt ersetzen, betont Ralph Krolewski, "sondern entlasten und unterstützen, indem sie eigenständig tätig werden kann". Und tatsächlich: "Wir können viel mehr
Patienten in der gleichen Zeit helfen", sagt Rieck.
Bei den Patienten der Bernberger Praxis kommt die VerAH jedenfalls gut an. "Sogar bei den Älteren hat sich mittlerweile der Gedanke durchgesetzt, dass Arzthelferinnen nicht mehr wie früher nur
hinterm Schreibtisch sitzen und Karten ausfüllen", sagt Daniela Rieck. "Die Patienten sind einfach froh, dass sich jemand um sie kümmert und außerdem wissen sie, dass ich im Notfall auch noch da
bin", fügt Krolewski hinzu."
aktualisiert 20.12.2014