HAUSARZT-NEWS OBERBERG Juli 2013
Neue orale Koagulantien bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern:
Aktuelles Beispiel: Apixaban
Wirtschaftlichkeitsrisiko für Hausarztpraxen und möglicher Umgang damit
Wegweisende Beschlüsse und Entscheidungshilfen
Studie (RCT) zu Apixaban (ARISTOTLE)....
HAUSARZT-NEWS OBERBERG Pfingsten 2013
Auseinandersetzung um die Hausarztzentrierte Versorgung hinsichtlich des Wegfalls von
Knebelregelungen (Refinanzierung) in der bundespolitischen Auseinandersetzung
Parteien positionieren sich
Bundestagswahl wird die Weichen zur hausarztzentrierten Versorgung stellen
Der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes Geis trug im
Petitionsausschuss des Bundestages die Forderung nach Wegfall der
Refinanzierungsregelung am 13.05.13 vor.
Die Sitzung wurde im Parlamentsfernsehen übertragen und ist als
Videodokument einsehbar (Aufsetzen bei Gliederungspunkt 2 nach 1:04 Stunden):
http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2013/44745180_kw20_pa_petitionen2/index.html
Staatssekretär Thomas Ilka (BMG) bezog für die Regierung Stellung und sah für die Regierung
keinen Handlungsbedarf .
SPD und Grüne fordern in ihren Wahlprogrammen eine Stärkung der wohnortnahen Versorgung
und geben IV-Verträgen und Hausarztverträgen den Vorrang.
Die SPD fordert einen Wegfall der Refinanzierungsregelung.
Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat detailliert in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung
zum Stand der Hausarztzentrierten Versorgung nachgefragt und greift aktuell die Bundesregierung an: diese habe
in den vergangenen vier Jahren dieser Versorgungsform nur Knüppel zwischen die Beine geworfen.
Der Bericht dazu heute in der Ärztezeitung unter dem Titel: "Grüne: Weg mit Hürden für Hausarztverträge !"
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gp_specials/special2-hausarztvertraege/default.aspx?sid=838963&cm_mmc=Newsletter-_-Newsletter-C-_-20130517-_-Hausarztvertr%C3%A4ge
Bei der Podiumsdiskussion des Nordrheinischen Hausärztetages am 27.04.2013 bezeichnete Dr.Roland Adelmann, SPD-MdL, als Mitglied des Gesundheitsauschusses des Landes die Refinanzierungsklausel für
Hausarztverträge als "kontraproduktiv", während E.Rüddel, CDU-MdB, Mitglied des
Gesundheitsausschusses des Bundestages äußert:"Wir fassen das Thema Hausarztverträge in dieser Legislaturperiode nicht mehr an."
Programmatisch gibt es bei der Union derzeit keine Aussagen und Festlegungen zur Thematik mit Ausnahme der CSU, die ebenfalls durch eine
gescheiterte Bundesratsinitiative einen Wegfall der Refinanzierungsklausel erreichen wollte.
Die FDP sieht im neuen Wahlprogramm zur Bundestagswahl das "Landärztegesetz" (GKV-Versorgungsstrukturgesetz) als Weg in die richtige Richtung.
Von der HzV kein Sterbenswörtchen !
Bei der Bundestagswahl werden also die Bürgerinnen und Bürger durch Ihr Wahlkreuz mit darüber entscheiden, ob der Aufbau einer
wohnortnahen
hausärztlichen Versorgung unabhängig vom Mangelverwaltungssystem der Kassenärztlichen Vereinigungen (spezielles
NRW-Thema wegen der im
Bundesvergleich drastischen Unterfinanzierung der ambulanten medizinischen Versorgung über die KV-Gesamtvergütungen) gefördert oder behindert wird.
Gerade für NRW kommt dieser Entwicklung eine enorm wichtige Bedeutung zu:
Durch die pro Versicherten in Deutschland sehr unterschiedlichen gezahlten
Beträge der Krankenkassen an die Kassenärztlichen Vereinigungen (Morbiditäts-
Vergütung) für die ambulante medizinische Versorgung kommt es im bevölkerungsreichsten
Bundesland (mehr Einwohner als die neuen Bundesländer zusammen oder Australien) zu
einer chronischen Unterfinanzierung , die sich bei 6% Abweichung zum Bundesdurchschnitt auf
ca. 500 Mio. Euro pro Jahr summiert.
Seit 2009 setzt sich die Landesregierung in mehreren Initiativen dafür ein, die Benachteiligung von NRW zu beseitigen und eine
Angleichung der Finanzierung (Konvergenz) zu erreichen, ohne Erfolg bi der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dem GKV-Spitzenverband
und der Regierungskoalition in Berlin !
Wer nicht zulassen will, dass NRW wie eine Zitrone ausgequetscht wird, muss sich dieser Entwicklung noch mehr politisch entgegenstellen, oder
als
Versicherter in Verträge wechseln, die diesem Verteilungsmechanismus nicht unterworfen sind:
Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung !
Der im Schiedsverfahren entschiedene HzV-Vertrag in NRW mit über 60 Krankenkassen ( darunter AOK Rheinland/Hamburg,
BEK,BARMER, KKH-Allianz, die meisten BKK ) ist den vom Hausärzteverband und SPD und Grünen angegriffenen
Refinanzierungsregelungen unterworfen, die die Regierungskoalition aufrechterhalten will.
Die Bundestagswahl entscheidet, wie die hausärztliche Versorgung aussehen wird und ob es demnächst noch eine nennenswerte
geben wird , eine Schicksalsfrage insbesondere für Landkreise !
Hausarzt-NEWS Oberberg 05/2013
Bei der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein am 08.05.2013 trug der Vorsitzende der Vertreterversammlung Dr. Bergmann erschreckende Zahlen vor:
Beim Honorarumsatz je Hausarzt im letzten Honorarbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung steht Nordrhein an 10. Stelle. Erhöhungen wurden durch Vorwegabzüge aufgebraucht. Auch bei den fachärztlichen Grundversorgern (Chirurgen,Augenärzten,Hautärzten, nicht operativ tätigen Orthopäden,Gynäkologen) sieht es nicht besser aus:
im bundesweiten Vergleich an dritt- bzw. viertletzter Stelle. Gelder der Versicherten fließen weniger in die ambulante Versorgung vor Ort als anderswo. In Westfalen-Lippe ist es ähnlich:
Im bevölkerungsreichsten Bundesland (mit mehr Einwohnern als in den neuen Bundesländern zusammen und mehr als in Australien) werden durch die Krankenkassen nach eigenen Schätzungen
ca. 500 Mio. Euro pro Jahr eingespart:
NRW als Zitrone, die ausgepresst werden kann ?
Ein skandalöser Zustand, der sich seit 2009 zuspitzt.
Für den hausärztlichen Bereich bedeutet das: kein Nachwuchs mehr !
Eine Auseinandersetzung damit:
http://www.hippokranet.com/de/forums/posts/16/68204
Hausarzt-NEWS Oberberg 02/2013
Saisonale Influenza-Epidemie mit hohem Aktivitäts-Niveau in Nordrhein-Westfalen
Hausarztpraxen und Notfallpraxen waren im Zeitraum Februar/März 2013 hochbelastet durch Erkrankte mit akuten Atemwegserkrankungen (ARE) und Influenza-Like-Krankheitsbildern.
Nach Hochrechnungen: ca. 15 % mehr Erkrankte in den Hausarztpraxen mit diesen Krankheitsbildern:
Ca. 8.000 pro Woche in den oberbergischen Hausarztpraxen.
Die beteiligten Influenza-Viren entsprachen dem "Schutz-Profil" des eingesetzten Influenza-Impfstoffs 2012/2013.
Vorwiegend erkrankten Kinder.
Sterblichkeit bei stationärer Behandlung (vorwiegend >65 jährige): 5-8%.
Waldbröler Hausarztpraxen engagierten sich in der Versorgung von bedürftigen Menschen mit Grippeerkrankung
zusammen mit der Tafel und Apotheken bei der Medikamentenversorgung:
http://www.rundschau-online.de/oberberg/zuschuss-zu-medikamenten-tafel-hilft-auch-bei-grippe,15185498,21917620.html
Wichtige epdemiologische Daten und Risikoanalysen beim
European Center für Disease Control (auf Englisch):
http://www.ecdc.europa.eu/en/press/news/Lists/News/ECDC_DispForm.aspx?List=32e43ee8-e230-4424-a783-85742124029a&ID=852&RootFolder=%2Fen%2Fpress%2Fnews%2FLists%2FNews
Nationale wichtige Info-Quellen:
http://influenza.rki.de/
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Bundesärztekammer und 13 Berufsverbände , darunter der Hausärzteverband , wenden sich in einer
gemeinsamen Erklärung gegen die Diffamierung des ärztlichen Berufsstandes (22. Februar 2013)
Aus der Erklärung: