Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg

Nachhaltigkeitspolitik mit einer verknüpften Klimaschutzpolitik, die die Erdsysteme und damit die Lebensgrundlagen erhält, bedarf keiner Einzellösungen sondern systemischer Lösungen

20.02.2021

 

 

Die Vorstellung zu einer alten Normalität zerschellt gerade.

Es geht darum, unsere Gesellschaft krisenfest zu gestalten , die Kinder, die Familien und die Institutionen der Bildung, der Wirtschaft und der öffentlichen Institutionen und im Gesundheitswesen zukunftsfest zu gestalten.

 

Dazu bedarf es eines neuen Denkens und der Verbindung mit wissenschaftlichen und zukunftsorientierten Lösungsansätzen.

 

 

Weiter auf ressourcenverbrauchende, naturverbrauchende und auf fossilen Brennstoffen beruhenden  Konsum- und Produktionsstrategien zu setzen ,wird die gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Zukunft in selbstmörderischer Manier weltweit gefährden. Dazu s. das Video der UN.

 

Seien wir global lernfähig und wenden das  Wissen zu den Lösungsstrategien vor Ort und in unseren Lebensbereichen an.

Think P(Planet,People,Peace,Partnerhip,Prosperity): Denk den Planeten und alle Menschen mit !

 

Wer behauptet, das ginge nicht, hat entweder keine Ahnung oder zieht Gewinn aus den alten Deals !

 

Wir setzen auf die zu Klima- und Artenschutzschutz entwickelten internationalen Lösungsansätze zur Sicherung der Lebensgrundlagen und Vermeiden einer mörderischen Zukunft, denen immer mehr Unternehmen, Finanzgruppen, Nicht-Regierungs-Organisationen und Körperschaften folgen , um die Lebensgrundlagen zu bewahren , Krisen gemeinsam zu durchstehen und dabei die Schwächsten zu schützen und eine lebenswerte Zukunft in grünen Städten und intakten Naturräumen zu erreichen mit den entscheidenden Weichenstellungen jetzt !

 

Ansonsten wird es auch immer weniger eine individuelle Gesundheit geben.

Durch Fehlernährung und Bewegungsarmut bei gleichzeitig vermehrtem Maschinen-,PKW- und Produktionseinsatz verschlechtert sich der gesundheitliche Zustand der Menschen, bei Kindern und Jugendlichen ebenfalls in einem besorgniserregenden Ausmaß, verschärft jetzt noch durch die Pandemie mit Unterbrechung der gewohnten und förderlichen sozialen Kontakte: Familien unter Stress, Alleinstehende in Gefahr, Senioren vereinsamt und gefährdet.

 

Der Zusammenhang der zunehmenden Gefahr von Zoonosen und Pandemien aufgrund unserer Lebensweise und Produktionsbedingungen insbesondere im Agrarsektor und des damit verbundenen Raubbaus in den Ökosystemen anderer Erdteile ist nachgewiesen und eklatant.

 

 Niemand kann behaupten, er/sie könne nichts tun.

 

Den Kopf in den Sand zu stecken hat noch nie geholfen !

 

In gesundheitlicher Hinsicht können Lebensstiländerungen mehr erreichen als der Reparaturbetrieb im Gesundheitswesen, der 1 Mrd. Euro pro Tag verschlingt und selbst enorme Mengen an Treibhausgasemissionen erzeugt.

Besser gesund bleiben als laufend mit dem PKW zum Arzt !

2/3 aller Treibhausgasemissionen hängen mit Konsum-,Verbrauchs- und Dienstleistungsentscheidungen zusammen.

 

Die britische Ärzteschaft kündigt alle Wirtschaftsbeziehungen zu firmen, die nicht umfassend und kontrolliert die Klimaneutralität nach dem Paris-Abkommen anstreben.

Die kanadische Regierung empfiehlt der gesamten Bevölkerung eine pflanzenbasierte gesunde Ernährung, wie ebenfalls inzwischen viele Millionenstädte außerhalb Deutschlands mit umfangreichen Maßnahmen, darunter Paris,London,Kopenhagen, Stockholm, Barcelona,Mailand und investieren gewaltig in eine klimaneutrale Struktur mit gesunden Rad- und Fußwegen in den Sozialräumen bei steigender Lebensqualität.

 

Wie das individuell zur Gesunderhaltung geht ,ist Inhalt des Konzepts "Klima-Sprechstunde", hier entwickelt und derzeit Gegenstand qualitativer Forschung von universitären Projekten und im Peer-Review-Verfahren zur Methodik und Anwendung bei der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin sowie in 1 Woche Vorstellung und Diskussion bei der Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin.

Damit geraten wissenschaftlich international begründete Ansätze in der Verknüpfung von individueller und planetarer Gesundheit in einen wichtigen Fokus in Deutschland.

 

Handeln wir jetzt im Bewußtsein, dass wir nur durch Veränderungsbereitschaft auf allen Ebenen so aus den sich überlappenden Krisen herauskommen ! Schließen wir "Frieden mit der Natur" (UN).

Dezember 2020:

Die Pandemie konfrontiert uns mit den Fragen und Unsicherheiten zur Zukunft. Hinsichtlich des Klimawandels sind die Zahlen alarmierend: Um die Zielsetzungen des Paris-Abkommens zu erreichen , müssen bis 2030 massive Treibhausgas-Reduktionen erreicht werden, ansonsten drohen Nahrungsmittelengpässe, zunehmende tödliche Extremwettereignisse und Destabilisierung der Erd- und Klimasysteme sowie Meeresanstiege mit Überflutung großer Landstriche. 6 Sektoren sind für eine Klimschutzpolitik erforderlich, die alle gemeinsam angegangen werden müssen. Eine Energiewende alleine reicht nicht aus, da dieses nur 12,5% der notwendigen Treibhausgas-Emissions-Reduktion ausmacht. Klicken Sie auf die Grafik u. und gelangen zur Roadmap zu einer kohle-freien Zukunft, die Arbeit von internationalen Expert*innen-Teams für die Vereinten Nationen (UNEP) im Emissions Gap Report 2020

13.12.2019

Im Dezember 2019 stellten die Wissenschaftler*innen von Future Earth und The Earth League in Madrid ein neues alarmierendes Dokument vor: "10 neue Einsichten in den Klimawandel":

 

Die zehn im Bericht vorgestellten Erkenntnisse sind:

 

 1.   Die Welt ist nicht auf dem richtigen Weg, die im Pariser Abkommen vereinbarten Emissionen zu senken.

 

 2.   Der Klimawandel verläuft schneller und stärker als erwartet und hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit.

 

3.    Der Klimawandel „lässt keinen Berggipfel aus“, unter anderem mit Veränderungen an Gletschern, Schnee und Eis in Bergen, die die Wasserverfügbarkeit von über einer Milliarde Menschen bis zur Mitte des Jahrhunderts beeinflussen und irreversible Auswirkungen auf die Gebirgsökosysteme und deren Artenvielfalt haben dürften.

 

 4.   Wälder sind bedroht, der Klimawandel verschärft Waldbrände und die Kohlendioxiddüngung (CO2) wird zunehmend durch Temperaturerhöhungen ausgeglichen, die die Baumsterblichkeit erhöhen können.

 

 5.   Wetterextreme sind 2019 zur „neuen Normalität“ geworden, und den Gesellschaften fehlt häufig die Zeit, sich vollständig zu erholen, bevor ein anderes Ereignis eintritt.

 

 6.   Die Artenvielfalt ist bedroht. Mindestens 99% der Korallenriffe verschwinden möglicherweise aufgrund von Versauerung des Ozeans, Hitzewellen und anderen Belastungen bei 2 ° C und Süßwasserfischsterben können sich bis 2050 aufgrund extremer Sommertemperaturen verdoppeln.

 

7.    Der Klimawandel bedroht die Ernährungssicherheit und die Gesundheit von Hunderten von Millionen Menschen, da steigende CO2-Konzentrationen die Nährstoffqualität der meisten Getreidepflanzen mindern und die weltweiten Fischbestände weiter sinken werden.

 

8.    Die am stärksten gefährdeten und armen Menschen sind am stärksten vom Klimawandel betroffen, der unvermindert den Fortschritt in den Entwicklungsländern behindern wird, und ein Versäumnis, ihn einzudämmen und sich anzupassen, könnte bis 2030 100 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze drängen.

 

9.    Gerechtigkeit und Gleichheit sind entscheidend für eine erfolgreiche Eindämmung und Anpassung, wobei soziale Gerechtigkeit als wichtiger Faktor für die Widerstandsfähigkeit und die lokale und globale Zusammenarbeit herausgestellt wird.

 

10.Es könnte an der Zeit sein, soziale Wendepunkte in Bezug auf Klimaschutz zu setzen. Immer mehr Bürger sind besorgt über den Klimawandel und tiefgreifende und langfristige Transformationen, erforderlich , um das Pariser Abkommen und die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

 

++++++++++++++

Oktober 2019

 

Die Aussage zu erforderlichen systemischen Lösungen gegenüber Einzellösungen und Herumdoktern an Einzelprodukten hat der in Gummersbach gebürtige Klimaforscher (PIK) Jonathan Donges bei seinen kürzlichen im Oktober 2019 Vorträgen in Bergneustadt und Nümbrecht getroffen.

Systemische Lösungen betreffen insbesondere die Bereiche Energie, Verkehr,Landwirtschaft und Ernährung sowie Produktion und Konsum, da von diesen ausgehend die Erdysteme, die lebenserhaltenden Systeme und die Qualität der Luft, des Bodens, des Wassers und der Ozeane sowie der Biodiversität in den Ökosystemen betroffen und demnächst irreversibel geschädigt sein werden, wenn keine Stabilisierung gelingt.

Im Bereich Verkehr z.B. geht es um die Entwicklung integrierter Mobilitätskonzepte, die gleichzeitig den Zielen sozialer Gerechtigkeit ("Jeder kann über Mobilitätsangebote Arbeitsplätze, Bildungseinrichtungen, soziale Einrichtungen erreichen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen"), Effizienz (Einsatz der Mittel zum Erreichen der Ziele), Sicherheit ("Null Verkehrstote") und nachhaltiger Mobilität ("<0,3 t CO2 pro Kopf pro Jahr für Mobilität angesichts aktuell 2,7 t pro Kopf "Otto Normalverbraucher" in Deutschland nach Zahlen des Umweltbundesamtes) folgt.

Es handelt sich also in der "Verkehrswende" um eine systemische Änderung , die umfangreiche Planungen und Investitionen in die Infrastruktur für integrierte Mobilitätskonzepte beinhaltet bei gleichzeitig Rückfahren der Investitionen für motorisierten Individualverkehr . Eine Gegenfinanzierung kann u.a. durch den Wegfall der Subventionen für dreckige Energieträger erfolgen (63,9 Mrd. USD jährlich bei den G20-Ländern, 4,9 Mrd. Euro jährlich in Deutschland) .

http://www.caneurope.org/publications/reports-and-briefings/1808-fossil-fuel-subsidies-in-draft-eu-national-energy-and-climate-plans-shortcomings-and-final-call-for-action

Bei Internalisierung der Folgekosten des Verkehrs (149 Mrd. Euro pro Jahr in Deutschland) können wirksame Umlenkungen über Ökobilanzierungen und CO2-Bepreisungen erfolgen. Die empirischen Daten z.B. aus Kopenhagen , die Investitionen in nachhaltige Mobilitätskonzepte mit sozialen und gesundheitlichen und ökologischen Kosten und Vorteilen verknüpfen, konnten nachweisen, dass jeder mit dem PKW gefahrene km nur Kosten und Schäden hervorruft und jeder aktiv zurückgelegte km in attraktiven urbanen "grünen" Lebensräumen Gewinne bringt, die gleichzeitig das Gesundheitswesen und die kommunalen Finanzen entlasten.

Eine weltweite Darstellung dazu als "Roadmap" zu nachhaltiger Mobilität wurde kürzlich veröffentlicht: "Global Roadmap of Action" ("Mobility for All", "World Bank Group", "German Cooperation") mit einer komplexen und systemischen Agenda zur Verkehrswende mit den o.a. Zielsetzungen.

http://pubdocs.worldbank.org/en/350451571411004650/Global-Roadmap-of-Action-Toward-Sustainable-Mobility.pdf

 

 

Hier finden Sie uns

Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberbergischer Kreis

Korrespondenzadresse:

Praxis Dr.Krolewski

Dümmlinghauser Str. 76
51647 Gummersbach

Kontakt

Tel.

 

+49 2261 59840

 

e- mail:

hausaerzte-oberberg@gmx.de

 

Druckversion | Sitemap
© Hausärzteverband Oberbergischer Kreis