Gemeinsame Initiave von BMG, Hausärzteverband und KLUG: Hitzeschutzmaßnahmen in Hausarztpraxen im Rahmen des nationalen Hitzeaktionsplans mit Fortbildungen des IhF:
Zum ZDF-Beitrag bitte auf Bild klicken.
Bei der Kommunalen Gesundheitskonferenz am 07.06.2023 haben wir die Einrichtung einer
"Task-force Hitzeschutz im Gesundheitswesen in Oberberg" angekündigt.
Hitzewellen im Rahmen des fortschreitenden Klimawandels führen als Extremwetterereignisse in Europa mit der höchsten Erwärmung aller Weltregionen zu steigenden Opferzahlen (aktueller Bericht von WMO Europe). Vulnerable Gruppen sind Kleinkinder, Senioren und alle Personen mit chronischen Erkrankungen. Ebenfalls senken deutlich Medikationen die Hitzetoleranz. Dazu muss das Gesundheitswesen sowie Sozial- und Pflegeeinrichtungen vorbereitet sein. Ebenfalls Mitarbeiter:innen müssen geschützt werden.
Wir gehen jetzt in die Umsetzung.
Alle interessierten Gesundheitseinrichtungen, sozial- und Pflegeeinrichtungen in Oberberg können mitwirken. Demnächst wird es von Landesebene, wahrscheinlich im August 2023, weitere Blaupausen für Schutzmaßnahmen geben, aber jetzt erfolgende Vorbereitungen können bereits Gesundheitsschäden vorbeugen und Übersterblichkeit mindern.
Kernelemente von Hitzeschutzmaßnahmen in Einrichtungen:
Stufe 1: Anschluss an das Hitzewarnsystem des Deutschen Wetterdienstes (DWD) als e-mail-Newsletter
Stufe 2: Vorbereitung der Mitarbeiter:innen zum Thema Hitze und gesundheitliche Gefährdungen sowie Maßnahmen der Gefahrenabwehr durch standardisierte frei zugängliche Fortbildungen und Info-Materialien.
Stufe 3: Überlegungen zu Maßnahmen in der jeweiligen Einrichtung zu Patient:innen- und Mitarbeiter:innenschutz.
Klärung offener Fragen und Austausch der Teilnehmer an der Task-force" bei Zoom-Konferenzen mit Moderation durch den Oberbergischen Hausärzteverband:
13.07.23 14:30h
15.08..23 14:30h (jeweils 1 Stunde)
Anmeldung unter: hitzeschutz-oberberg@gmx.de
(Der Teilnahme-Link wird dann zugesandt)
Ansprechpartner: Dr. Ralph Krolewski (s. Impressum)
Weiterführende Infos zur Vorbereitung hier.
Ergebnisse:
Poster zu "Hitzeaktionsplan in Hausarztpraxis" (Bitte auf das Bild klicken)
22.05.2023
Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu Hitzeaktionsplänen ind Deutschland durch das Umweltbundesamt veröffentlicht.
S. Pkt. 3.4 zur Wirksamkeit und Voraussetzungen :
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/analyse-von-hitzeaktionsplaenen-gesundheitlichen
Im Hitzeaktionsbündnis Berlin von Ärztekammer, Senat und Klimawandel und Gesundheit e.V. entwickelte Muster-Hitzeschutzpläne und Hinweise auf Fortbildungen.
Weiterleitung durch Anklicken des Bildes.
HITZEWELLEN-ALARM : Was ist als Akutmaßnahme zu beachten ?
Basis-Maßnahmen (nach WHO Europe)
Bleib ruhig und „cool“
Bei heißem Wetter ist es wichtig, kühl zu bleiben, um die negativen Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit zu vermeiden.
Halten sie Ihr Zuhause kühl. Verwenden Sie die Nachtluft, um Ihr Zuhause abzukühlen, und reduzieren Sie die Wärmebelastung in der Wohnung oder im Haus tagsüber, indem Sie
Jalousien oder Rollläden verwenden.
Vor Hitze schützen. Vermeiden Sie während der heißesten Tageszeit anstrengende Aktivitäten, bleiben Sie im Schatten, lassen Sie Kinder oder Tiere nicht in
geparkten Fahrzeugen zurück und verbringen Sie, falls erforderlich, 2-3 Stunden am Tag an einem kühlen Ort (z klimatisiertes öffentliches Gebäude).
Halten Sie Ihren Körper kühl und mit Feuchtigkeit versorgt. Verwenden Sie leichte und locker sitzende Kleidung und Bettwäsche, nehmen Sie kühle Duschen oder
Bäder und trinken Sie regelmäßig unter Vermeidung von Alkohol und Koffein.
Achten Sie , während Sie auf sich selbst aufpassen, auf Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn, die einen Großteil ihrer Zeit alleine verbringen. An heißen Tagen benötigen
schutzbedürftige Personen möglicherweise Unterstützung. Wenn jemand, den Sie kennen, gefährdet ist, helfen Sie ihm, Rat und Unterstützung zu erhalten.
Warnhinweise auf Hitzeerschöpfung:
Wenn Sie oder andere sich unwohl fühlen - schwindelig, schwach, ängstlich, stark durstig oder Kopfschmerzen haben - suchen Sie Hilfe. Gehen Sie so schnell wie möglich an einen kühlen Ort und messen
Sie Ihre Körpertemperatur. Trinken Sie Wasser oder Fruchtsaft, um die Flüssigkeit zu rehydrieren. Wenn Sie unter schmerzhaften Muskelkrämpfen leiden, ruhen Sie sich sofort an einem
kühlen Ort aus, trinken Sie elektrolythaltige orale Rehydrierungslösungen und suchen Sie Hilfe, wenn die Hitzekrämpfe länger als eine Stunde dauern.
Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie ungewöhnliche Symptome verspüren oder wenn die Symptome anhalten. Wenn jemand heiße, trockene Haut und Delirium hat, Krämpfe hat oder bewusstlos ist, rufen Sie
sofort einen Arzt oder den Rettungsdienst: Tel. 112
Gefährdete Personengruppen:
-Kleinkinder
- Senioren
- Menschen mit chron. Herzerkrankung (KHK,Herzinsuffizienz) , Lungen- oder Nierenerkrankung, psychische Erkrankungen, Demenz, Alkohol- und Drogenabhängigkeit
Medikamente, die bei einer Hitzewelle Probleme bereiten können und hinsichtlich einer Dosisanpassung beachtet werden sollten bei sorgfältiger Beobachtung:
Nebenwirkungen mit Auswirkungen bei Hitzeexposition |
Beispiele für Arzneimittel |
Erhöhte Körpertemperatur als Nebenwirkungen von Medikamenten |
Neuroleptika, Anticholinergika, Antidepressiva |
Hitzegefühl als Nebenwirkung |
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Hemmung der zentralen Thermoregulation |
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Verringertes Durstgefühl |
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Verringertes Schwitzen (führt zur Erhöhung der Körpertemperatur) |
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Sedierung
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Dehydratation oder Elektrolyt-Imbalance |
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Verringerte Herzleistung |
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Erhöhte Toxizität von Arzneimitteln |
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Erniedrigter Blutdruck |
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Quelle: UK Medicines Information (UKMi) pharmacists for NHS healthcare professionals vom 22.05.2017 https://www.sps.nhs.uk/wp-content/uploads/2017/07/UKMI_QA_Drugs-and-heatwave_May-2017.doc (Übertragung aus dem Englischen: Dr.med. Ralph Krolewski)