Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg

Luftverschmutzung und Gesundheit

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

Ein großes Thema weltweit , welches sich im Rahmen des Klimawandels und der auslösenden Faktoren verschärft und zu Millionen vorzeitigen Todesfällen führt.

Eine Veröffentlichung (englischsprachig) zum Einfluss des Klimwandels auf die Luftqualität in Europa.

 

Eine in 2019 veröffentlichte Studie von Autoren des Mainzer Instituts für Atmosphärenchemie und der London School for Hygiene and Tropical Medicine errechnete aufgrund von Satellitendaten, Bevölkerungsdaten und Folgesimulationen für die Gesundheit (Global Diesease Burden-Modell) eine jährliche vorzeitige Todesrate von 76.000 Todesfällen durch Luftschadstoffe durch fossile Brennstoffe in Deutschland. Die Emissionen stammen vorwiegend aus dem Verkehrs-,Industrie-,Energie- und Agrarbereich. Durch eine Senkung der Treibhausgasemissionen könnten jährlich 5,5 Mio. Todesfälle weltweit vermieden werden, so die Schlussfolgerung der Autoren.

 

Eine aktuelle umfangreiche deutschsprachige Darstellung durch das IASS Potsdam

 

Am 28.11.2018 legt die Deutsche legte die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. ein Positionspapier zu Luftschadstoffen und Gesundheit vor, welches mit aller Deutlichkeit aufgrund der vorliegenden Studien die Gesundheitsgefahren darstellt. Die Luftschadstoffe stellen den wichtigsten umweltbezogenen Risikofaktor dar !

 

Quelle: Hausärzteverband Oberberg : Feinstaubmessung an der B55

 

 

 

Aktuell taucht das Thema in Oberberg auf durch drohende Mega-Staus durch angekündigte Großbaustellen 2019 in Bergneustadt und Gummersbach-Derschlag und steigenden Verkehrsemissionen im Wohnbereich von Tausenden Einwohnern und auf dem Schulweg von Hunderten von Schulkindern. Ein Thema, mit dem sich der oberbergische Hausärzteverband auseinandersetzen wird.

 

Beschlussfassung dazu einstimmig auf der Mitgliederversammlung am 14.11.2018.

 

Am 31.10.2019 wurde der Autobahnzubringer in Bergneustadt nach mehrmonatiger baustellenbedingter Schließung wieder für den Verkehr geöffnet mit nachfolgender entlastung in den Stausituationen. Im Zeitraum 04/2019 bis 10/2019 ergaben Messungen mit dem mobilen Feinstaubmessgerät PM2,5-Werte im Kreuzungsbereich in Derschlag Werte von unter 20 mcg/m3 in der Nicht-Heizungsperiode und bei fehlenden Inversionswetterlagen gemessen. Der WHO-Grenzwert von 10mcg/m3 wurde damit überschritten, aber nicht der EU-Grenzwert. Im Winter während der Heizperiode mit einer hohen Anzahl von Kaminbränden mit "Holz aus dem Wald" ist mit weitaus höheren und auch gesundheitlich relevanten Werten zu rechnen, die durch austauscharme Wetterlagen in Tallagen in den Wohnsiedlungen und entlang der Verkehrsrouten zunehmen.

 

Dazu die Pressemitteilung.

 

20.10.2018:

Verkehrsstaus und Feinstaubbelastung mit Gesundheitsgefährdung

 

Durch Verkehrsstaus und auch Stop&Go kommt es zu deutlichen Erhöhungen von Feinstäuben und Stickoxiden.Diese beinhalten gesundheitliche Gefährdungen insbesondere für Säuglinge,Kinder,Schwangere, chronisch kranke Menschen und können zu vorzeitigen Todesfällen führen.Das sind die eindeutigen Ergebnisse umfangreicher Studien. Vom 31.10.-01.11.2018 findet eine weltweite Konferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu dieser Thematik in Genf statt.

Im Bereich Gummersbach-Derschlag mit zwei Schulstandorten wird es in 2019 durch Baustellen in Derschlag und zeitgleich in Bergneustadt mit Umleitungen, die Derschlag betreffen, zu voraussichtlich mehrmonatigen Staus kommen mit Tausenden von Fahrzeugen täglich. Die Stadt Bergneustadt und Gummersbach haben sich inzwischen über ein Konzept der Verkehrslenkung verständigt.Als weitere Verfahrensbeteiligte nach vorliegenden Informationen: Straßenverkehrsamt und Kreispolizeibehörde.

Wer kümmert sich um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung gegenüber Luftschadstoffen im Staubereich?

Diese Frage ist offensichtlich völlig ungeklärt.

Nach dem Gesetz für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGDG) besteht eine Zuständigkeit für die untere Gesundheitsbehörde, also beim Kreis.

Am 07.11.2018 berät der Ausschuss für Gesundheit und Notfallvorsorge auf Antragstellung der grünen Kreistagsfraktion dazu. Gefordert wird ein Bevölkerungsschutzkonzept im Staubereich aufgrund der Kreiszuständigkeit.

Wer selbst Feinstaubmessungen vor seiner Haustür durchführen möchte, kann sich mit einem Bausatz von ca.30 Euro beteiligen zur Herstellung eines Feinstaubmessgerätes.Nach Aufspielen einer Open-Source-Software kann man die kontinuierlichen Messergebnisse im Minutentakt über WLAN in ein inzwischen weltweit sich aufbauendes Netzwerk einspeisen.Die Initiative geht von Stuttgart von IT- und Umwelttechnikern der Uni aus.Dadurch schaffen Bürger Transparenz zur Luftbelastung. Nach der Karte der Initiative existieren im Raum Gummersbach bereits drei Messpunkte.
Der oberbergische Hausärzteverband ist unabhängig von Verwaltungsentscheidungen und politischen Entscheidungen daran interessiert, die Emissionsbelastung im Staubereich zu erfassen und abzubilden und wird sich mit dem Netzwerk hinsichtlich Realisierungsmöglichkeiten in Verbindung setzen. Über die Ergebnisse werden wir berichten.

https://luftdaten.info/

 

 

Aktuelle Messstationen zur Luftqualität und Messergebnisse der Landesanstalt LANUV mit weitergehenden Informationen.

 

Datum: 15.10.2018

Toxic Toby , eine Bärenpuppe mit eingebauten Sensoren, misst laufend Luftschadstoffe und hustet, wenn diese überschritten werden. Automatisch werden Tweeds mit den Werten gesendet. Eine öffentlich wirksame Aktion. Hier geht es zu einem Film.

Hier finden Sie uns

Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberbergischer Kreis

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Praxis Dr.Krolewski

Dümmlinghauser Str. 76
51647 Gummersbach

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