Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg

Globaler Klimastreik am 15.09.2023 ; "Kein Grad Weiter !"

15.09.23 in Lindlar

24.09.2020

 

Das Erreichen der Ziele des Klimaschutz- Abkommens von Paris ist derzeit völlig fraglich. Im November 2019 wurde von ca. 100 wissenschaftlichen Autoren für die UN ein umfangreicher Report vorgelegt, der eindringlich nachweist, dass bei derzeit steigenden CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre und der Notwendigkeit, spätestens ab 2020 eine Wende herbeizuführen, sich eine zunehmende Kluft  entwickelt.

Dieses wird spätestens ab 2030 bis 2050 verheerende Folgen haben bei Überschreiten einer Erwärmung von 1,5° gegenüber dem vor industriellen Zeitalter. Aktuell haben wir weltweit ca. 1,1° Erderwärmung durch die Nutzung fossiler Brennstoffe erreicht und sehen überall, welche Folgen eintreten. Überschwemmungen und , ausbreitende Hitze und Dürren mit massiven Auswirkungen auf Landwirtschaft und Wälder , die in den Waldbrand- Gebieten zunehmend in verheerenden  und andauernden mehrer 1.000 km2 umfassenden Brandkatastrophen untergehen inklusive der Wild bestände, der Zerstörung von Infrastruktur, Massenevakuierung von Menschen und die sich über mehrere Erdteile ausbreitenden toxischen Rauchgaswolken. Die Ozeane  steigen langsam aber stetig an und bei einem weiter so werden ab 2080-2100 die Deiche  in Norddeutschland dem Druck nicht mehr standhalten können wie ebenfalls in den Niederlanden. Bei einem Abschmelzen  der ataktischen Eis-Massen und des Grönlandeises und bei einem Überschreiten der Strahlensintensität durch die CO2-Moleküle in der Atmosphäre von 4,5 W/m2 wird es zu einem Umkippen von lebenserhaltenden natürlichen Erdystemen kommen, z.B. zum vollständigen Verschwinden der Korallenriffe und der damit verbundenen küstennahen Fischbestände und der Fähigkeit zur CO2-Bindung, des tropischen Regenwaldes, der Gletscher in den Alpen-Regionen und eine Versauerung der Ozeane , deren Folgen bei Überschreiten von Kipppunkten nicht absehbar sind.

Hunderte von Millionen Menschen werden bereits im Bereich von 1,5-2,0° globaler Erwärmung ihre Lebensgrundlagen und ihrer Heimat verlieren. Die Wahrscheinlichkeit dieser Entwicklungen, aufgrund von Tausenden von Studien durch von den Regierungen in Zusammenarbeit mit der UN ernannten Experten gilt als sicher.

12 US-Behörden haben aufgrund eines gesetzlichen Auftrages im Dezember 2018 einen 1400 Seiten starken Bericht zu den drohenden massiven Auswirkungen auf die USA und die Bevölkerung bei überschreiten der Klimaschutzziele von Paris dargelegt. Alle diese Berichte liegen den Politikern in Zusammenfassungen vor.

Alle diese Entwicklungen führen zu massiven gesundheitlichen Gefährdungen, die sich aktuell bereits in Deutschland durch Luftverschmutzung, zunehmenden Hitzewellen, Allergieausbreitung durch zunehmende invasive Arten und drohender klimawandelbedingter Mückeninvasionen , die Tropenerkrankungen übertragen können, und steigende Waldbrandgefahren darstellen.

Noch ist es Zeit, zu handeln, und dieses muss umfangreich und zielgerichtet erfolgen.

Bei Erreichen der Ziele des  Pariser Abkommens und Stabilisierung der Erd-Systeme bei einer maximalen Erwärmung von 1,5° mit Erreichen der Klimaneutralität ab 2035 wird die gesundheitliche Zukunft der Menschheit und auch in unserer Region noch gesichert werden können. Trotzdem sind Anpassungsmaßnahmen erforderlich.

Die bei H4F (Health For Future) zusammengeschlossenen über 50 Ärzte- und Studentengruppen  in Zusammenarbeit mit weltweiten Organisationen der Gesundheitsberufe  rufen deshalb zur Teilnahme am weltweiten Klima -Streik am 25.9.2020 unter dem Motto „Kein Grad weiter !“ auf. In Deutschland sind 447 Demonstrationen durch Fridays For Future angekündigt.

 

Wir freuen uns, dass in den Reihen der Medizinstudent*innen ein zunehmendes Interesse entsteht und auch aktive Teilnahme an Aktionen. Der Vorsitzende des oberbergischen  Hausärzte -Verbandes hat inzwischen bei Videokonferenzen Vorträge zu „Klimawandel und Gesundheit", "Klimawandel und Ernährung", "Planetare Gesundheit", "Klimawandel und soziale Gerechtigkeit", Notwendigkeit von Hitzeaktionsplänen zum Bevölkerungsschutz" und "Klimasprechstunde" gehalten im Rahmen der "Planetary Health Academy" und in Veranstaltungen mit H4F-Studentengruppen an mehreren Universitäten sowie im Rahmen einer Ringvorlesung an der Uni Köln.

 

https://www.klimawandel-gesundheit.de/kein-grad-weiter-menschen-in-gesundheitsberufen-beteiligen-sich-am-25-september-deutschlandweit-am-klimastreik/

Globaler Klimastreik am 20.09.2019 und am 29.11.2019

STATEMENT zum Globalen Klimastreik am 29.11.2019 in Gummersbach

Statement des Vorsitzenden des oberbergischen Hausärzteverbandes Dr. Krolewski für "Health For Future" und die "Global Family Doctors" bei der Fridays For Future-Demo am 29.11.2019 in Gummersbach, nachdem Landrat Hagt und Bürgermeister Helmenstein auf die in ihrem Verantwortungsbereich erfolgten Maßnahmen hingewiesen hatten mit dem Tenor, dass das das Mögliche darstelle:

 

"Hinweis auf die aktuelle Mitteilung vom 29.11.2019 der UNEP, dass zum Erreichen des 1,5- Grad Zieles auf der Spur bis 2030 alle bisherigen Maßnahmen verfünffacht werden müssen.

 

-dass der Bericht der Deutschen Anpassungsstrategie der Bundesregierung vom 26.11.2019 , erstellt von 28 Behörden und 200 Fachleuten umfangreich die aktuelle Bedrohungslage durch Klimawandelfolgen in Deutschland darstellt , die zunehmen werden.

 

-dass unbedingt Hitzeaktionspläne zum Bevölkerungsschutz entwickelt werden müssen .

 

-dass in einer Untersuchung von 135.000 Konflikten seit 2000 weltweit in Abgleich mit Daten zur Dürreentwicklung aufgezeigt werden konnte, dass Dürren Treiber für Konflikte um Ressourcen und Massenmigration ist, die seit 2006 in Afrika zu einer Explosion der Migration führten.

 

- dass aktuell Zimbabwe brutal betroffen ist mit Trinkwasser- und Nahrungmittelmangel für 50 Prozent der Bevölkerung.

 

- dass die dramatische Entwicklung in den Korrallenriffen weltweit nicht nur die Fischbestände als Nahrungsgrundlage für 15 Prozent der Weltbevölkerung bedroht, sondern toxische Algenentwicklungen zu massiven gesundheitlichen Problemen führen
- dass durch den Meeresspiegelanstieg zunächst der Lebensraum im Pazifik für 7 Mio. Menschen untergehen wird und auch Norddeutschland erreichen wird. Der Ausbau der Schleuse Kiel-Holtenau legt bereits 1,74m Meeresanstieg zugrunde .

- dass durch das Wegschmelzen der arktischen und antarktischen Eismassen sich die biogeomochemikalischen Stoffströme im Ozean mit massiven Auswirkungen auf das Weltklima verändern werden mit Auswirkungen auf Bioplankton, Sauerstofffreisetzungen und Wärmeströme von globalem Ausmaß.

 

- dass nur durch umfangreiches Handeln dieser die weltweiten Lebebsräume bedrohenden Entwicklung eingrenzend begegnet werden kann, was das Ziel des Pais-Abkommens ist und gesamtgesellschaftliche Anstrengungen und Mobilisierungen erfordert mit einer Finanzierung für Energie-,Verkehrs- und Agrarwende in einer Größenordnung von mindestens der Hälfte des Verteigungshaushaltes. Für den Strukturaufbau Ost wurden 600 Mrd. Euro investiert von 1995 bis 2014 , so dass bei entsprechender Bereitschaft und Handlungswillen große Herausforderungen gestemmt werden können. Diese gilt es zu mobilisieren.

 

- dass Fridays For Future und der Erasmus-Generation  im Bündnis mit vielen anderen gesellschaftlichen Kräften eine wichtige Mobilisierungs-und -gestaltungsfunktion zukommt, die ebenfalls in die Rathäuser hineingetragen werden muss.

 

- dass das Kennzeichen einer und unserer Republik ist, dass sich Bürgerinnen und Bürger um die "Res publica", die öffentlichen Angelenheiten und das Allgemeinwohl kümmern und sich die gewählten Repräsentanten verantworten müssen.

 

 

 

Materialien /Vorlagen für Poster, Flyer, Notizblöcke und Mesh-Banner für den Klimastreik und Aktionen in den Praxen  können hier heruntergeladen werden. Der oberbergische Hausärzteverband hat von den UN die Genehmigung zur Verwendung der SDG-Logos zum nicht-gewerblichen Gebrauch.

„UNITE BEHIND THE SCIENCE“+++++“A RACE WE MUST WIN“+++++++ WELTWEITE MOBILISIERUNG UND AKTIVITÄTEN VON GESUNDHEITSBERUFEN ZU NOTWENDIGEM KLIMASCHUTZ (CLIMATE ACTION)++++++ HEALTHFORFUTURE+++++1,5 GRAD MAXIMALE ERDERHITZUNG ALS ANTWORT AUF DIE KLIMAKRISE+++++GLOBALER KLIMASTREIK 20.09.2019 und 29.11.2019++++++++

 

Der Vorsitzende  des oberbergischen Hausärzteverbandes Dr. Ralph Krolewski (Klimawandel und Gesundheit e.V. ,Global Family Doctors  -Working Group on the Environment,) ruft zur Unterzeichnung des Aufrufs "HealthForFuture"., einem bundesweiten Bündnis von Ärzt*innen, Public Health-Fachleuten, Medizinstudent*innen und anderen Gesundheitsberufen mit weltweiter Vernetzung, auf.  

 

Die weltweiten Bündnisse in Zusammenarbeit mit  Klimawissenschaftler*innen stellen sich hinter die berechtigten Klimaproteste der Jugend und ihrer Forderungen und mobilisieren zum globalen Klimastreik am 20.09.2019 und am 29.11.2019 (15)(16)(17).

 

Die beteiligten Akteure zeigen damit unmissverständlich, dass sie eine aktive ,die Lebensgrundlagen schützende Klimapolitik einfordern.

 

Die Forderungen von „HealthForFuture“ sind gleichlautend mit den Forderungen weltweit, die in den globalen Aktionen und Klimastreiks mit der größten weltweiten Mobilisierung vom 20.09.-27.09.2019 zum Ausdruck kommen werden und in der Folge vor der Weltklimakonferenz am 29.11.2019.

 

Die Forderungen lauten:

  • die „Behandlung“ der Klimakrise und ihrer Folgen für die Gesundheit soll eine zentrale Aufgabe des Gesundheitssektors werden,
  • die Ziele des Pariser Abkommens und der 1,5°C‑Begrenzung sollen eingehalten werden,
  • Deutschland soll bis 2035 klimaneutral werden,
  • die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels sollen bei sämtlichen Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt werden,
  • das Thema Klimawandel und Gesundheit soll in den Curricula der Aus-, Fort- und Weiterbildungen der Gesundheitsberufe verpflichtend verankert wird.

Im Rahmen der Aktionen können Praxen und Gesundheitseinrichtungen sich ebenfalls durch Poster,Flyer und Info-Materialien , die von HealthForFuture zur Verfügung gestellt werden, in "Klima-Notfall-Zentren" verwandeln und für die positiven Zielsetzungen einer aktiven Klimaschutzpolitik für die Gesundheit werben.

 

Insgesamt haben seit September. 2018  weltweit über 5 Mio. Ärzt*innen  Aufrufe unterzeichnet, gegenüber der Klimakrise unverzüglich zu handeln (5).

Viele Ärzteorganisationen, darunter die American Medical Association  im März 2019 , bezeichnen die Klimakrise als medizinischen Notfall (4).

 

Der Vorsitzende des oberbergischen Hausärzteverbandes ruft dazu auf, dass auch im oberbergischen Gesundheitswesen im Rahmen der weltweiten Klimastreikaktionen  Zeichen gesetzt werden und durch Aktionen in den Einrichtungen und Teilnahme an der Demonstration von FridaysForFuture  dieses am 20.09.2019 um11 Uhr in Gummersbach  zum Ausdruck gebracht wird.

 

„Die Klimakrise ist die größte Bedrohung im 21. Jahrhundert und Klimaschutz ist Gesundheitsschutz ! Die Politik muss  endlich handeln, bevor es zu spät ist !“

Dieses ist der Tenor der WHO und auch des Weltärztebundes(2)(3).

 

Die Bundesregierung muss beim kommenden Weltklimagipfel und vorher beim UN-Climate Summit in New York zu den deutschen Klimaschutz-Beiträgen Farbe bekennen. Dieses ist gegenüber der eigenen Bevölkerung und im Rahmen internationaler Verträge geschuldet (Paris-Abkommen von 2015) .

 

Nach den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation ist jede unterbliebene Investition und fehlendes Engagement zum Klimaschutz mit massiven Folgeschäden und auch tödlichen Risiken verbunden (2).

Auch die Gesundheitswesen  in den reichen Industrieländern werden kritisch belastet werden. Die Weltgesundheitsorganisation kommt  zu dem Schluss, dass aufgrund der vorliegenden Auswirkungen der Klimaveränderungen in 41 Bereichen die gesundheitlichen Fortschritte der vergangenen 50 Jahre unterlaufen werden mit einem Anstieg nicht-übertragbarer Erkrankungen., wie z.B. Diabetes, Herz- und Lungenerkrankungen.

 

Es gibt also viele Gründe, gegenüber der Politik ein deutliches Zeichen zu setzen, dass ein Weiter-So verantwortungslos gegenüber der Zukunft und dem Allgemeinwohl  ist !

 

Das Begrenzen der maximalen Erderhitzung auf 1,5 Grad wird für Millionen Menschen lebensentscheidend sein.

Bereits im Bereich 1,5 bis 2 Grad kann es bei Überschreiten von „Kipppunkten“ in den Erdsystemen aufgrund von sich verstärkenden Rückkopplungen zu dramatischen Veränderungen kommen, die das gesamte im Nordatlantik geprägte Wettersystem verändern in Abhängigkeit von abschmelzenden Eismassen und Auftauen der Permafrostböden mit weltweiten Auswirkungen.

 

Wer meint, es nur mit regionalen Besonderheiten zu tun zu haben, ist auf dem Holzweg !

 

Klimaleugner- und -skeptiker sind hinsichtlich der Konsequenzen die größten Gesundheitsfeinde !

 

Über Berichte von Kolleg*innen bei den Global Family Doctors  im Pazifischen Raum und im Nordwesten Kanadas erfahren wir über die bereits dort eingetretenen dramatischen Veränderungen mit Auswirkungen auf die Gesundheit und psychische Situation der Menschen vor Ort.

 

Das Überschreiten der 1,5 Grad-Grenze wird bei fehlenden Anstrengungen bereits seit 1969  für 2035 angenommen (9). Aktuell liegt die Erderhitzung bereits bei 1,0Grad aufgrund des Strahlungseffektes des in der Atmosphäre gespeicherten CO2 aus den Quellen menschlicher Aktivitäten (Industrie, Verkehr, Ernährung, Landwirtschaft, Konsumgüterproduktion) (10).

 

Das Gesundheitswesen mit Millionen Beschäftigten als großer Bereich kann nicht nur ein Zeichen gegenüber der Regierung setzen, sondern ebenfalls aktiv werden: Klimaschutzpläne, Hitzeaktionspläne, ressourcenschonende Strukturen und Betriebsabläufe.

 

Im hausärztlichen Bereich können Beratungen von Patienten zur Verbindung von Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Verzicht aufs Auto, Konsumverhalten) und Gesundheit erfolgen. Dieses Konzept in der Arbeit mit Patienten nennen wir „Klimasprechstunde“ und richtet sich auf Interventionen zu einem gesunden „kohlearmen“ Lebensstil.

 

Alle Haus- und Familienärzt*innen weltweit werden diesbezüglich zum Handeln aufgerufen durch die Umwelt-Gruppe der „Global Family Doctors“ (WONCA) (7).

 

Einer Fehl- und Mangelernährung sowie fleischreichem Konsum werden aktuell weltweit 11 Millionen vorzeitige Todesfälle jährlich zugeordnet, u.a. durch Krebserkrankungen.

 

Eine aktive Beratung zu gesunder pflanzenbasierter Ernährung sowie zu mehr Eigenbewegung kann die eigene Gesundheit und die des Planeten aufgrund verminderter Treibhausgasemissionen fördern, wie die Ergebnisse umfangreicher Forschungsarbeiten zeigen. Noch nie wusste die Menschheit soviel über Zusammenhänge mit Erkrankungen, so dass es gilt zu handeln . 

 

Das Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) als Bundesbehörde stellt gute Informationen zu nachhaltiger und ebenfalls „planetarer“ Ernährung zur Verfügung (11) , wird aber von der hiesigen  Politik nicht beworben im Gegensatz zu Kanada, wo  Gesundheitsministerin Taylor engagiert für eine pflanzenreiche vielfältige Ernährung eintritt (12).

 

In Deutschland zählt eine auf Krankheitsdiagnosen aufbauende Gesundheitswirtschaft mit einer Wertschöpfung von 1 Mrd. Euro pro Tag, während Prävention angesagt ist.

Die Ernährung spielt dabei eine wesentliche Rolle und ist verknüpft mit Agrarpolitik und Nahrungsmittelerzeugung.  Die Zusammenhänge werden gerade durch die brennenden Tropenwälder am Amazonas deutlich, wo aufgrund einer Ausdehnung von Agrarflächen zur Fleischproduktion das weltweite Klima bedroht wird. Die Fleischerzeugung trägt zu 27 Prozent aller Treibhausemissionen bei und der Konsum bereits von einem Viertel des durchschnittlichen Konsums in Deutschland  führt zu einer Erhöhung des Krebsrisikos.

 

 Mit den Kolleg*innen in Südamerika und weltweit diskutieren wir gerade auf dem Hintergrund von Waldbränden und Verkehrsemissionen den Einsatz mobiler Feinstaubmessgeräte nach EPA-Standard durch Hausärzt* innen zur Erfassung von Risikosituationen.Auch hier sind Hausärzt*innen "Frontliner".

 

Maßnahmen für einen nachhaltigen gesunden Lebensstil , verantwortlichen Konsum sowie Einschränkungen von Flugreisen   können den persönlichen CO2-Ausstoß und die eigene Umweltbelastung um ca. 30% senken (ökologischer Fußabdruck). Das Konsum-Verhalten und die damit verbundenen Umweltbelastungen bei Bundesbürgern unterscheidet sich je nach Lebensstil und Einkommen um bis das 3,5fache  nach Zahlen des Umweltbundesamtes .(13)

Insgesamt kann durch eine notwendige und umfassende Klimaschutz- und Nachhaltigkeitspolitik sowohl die Destabilisierung der Lebensgrundlagen abgewendet als auch eine gesündere Zukunft für alle gesichert werden.

Das Zeitfenster ist allerdings eng bei einem Rest –CO2-Budget zum Einhalten des 1,5 Grad Zieles von 350 Gt (CO2) mit notwendiger schneller Decarbonisierung.

 

Patricia Espinosa, die Vorsitzende des UN-Klimasekretariats in Bonn (UNFCCC) sagte im Juni 2019 in Bonn bei einer Pressekonferenz: „Es handelt sich um einen Notfall. Was würden sie tun, wenn Ihr Kind in die Küche läuft und ruft, es brennt. Sie würden alles tun, das Kind zu retten und das Feuer zu löschen , ehe das Haus abgebrannt ist. So macht die Jugend gerade allen klar: Das Haus brennt ! Dieses wird in unseren Prozessen nicht ignoriert, jetzt nicht und in Zukunft nicht!“ (6)

 

Antonio Guterres, der UN-Generalsekretär, begrüßte am 28.08.2019 Greta Thunberg beim Eintreffen in New York an Bord des emissionsfreien Segelbootes „Malizia II“ nach Atlantiküberquerung in New York über Twitter: „Diese Entschlossenheit und das Durchhaltevermögen sollte uns alle beim UN-Climate-Summit beflügeln. Wir müssen auf die Bedürfnisse der Menschen weltweit eingehen und der Klima-Krise begegnen.“(6)

 

Auf der kommunalen Ebene  können durch eine engagierte Klimaschutzpolitik im Bereich Energie und Verkehr gesunde Lebensräume geschaffen werden, in denen sich die Bürger*innen unbehelligt von Blechlawinen und zugestellten Flächen frei bewegen können. Die „InnovationCity“-Initiative im Ruhrgebiet weist hinsichtlich CO2-Reduktion beeindruckende Ergebnisse auf (14) und ebenfalls Kopenhagen kann als Beispiel einer aktiven auf Lebensqualität der Bürger*innen ausgerichtete Infrastrukturpolitik gesehen werden, bei der inzwischen 51% der Arbeitnehmer*innen und Schüler*innen sicher  mit dem Rad fahren, freie Lebensräume entstehen und sich die Gesundheit verbessert bei gewaltiger Reduktion der Treibhausgase.

 

 

References:

  1. Lancetcountdown: http://www.lancetcountdown.org/
  2. WHO: https://www.who.int/globalchange/publications/COP24-report-health-climate-change/en/
  3. Deutschsprachiger Bericht zu WHO COP24-Report Health and Climate Change (Dr.Krolewski): https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/inhalte/details/news/detail/News/who-konferenz-zu-klimawandel-und-gesundheit-katowicekattowitz-polen-2018.html
  4. Call to action (USA): https://climatehealthaction.org/cta/climate-health-equity-policy/
  5. Call to action für Gesundheitsberufe (weltweit):

https://www.globalclimateandhealthforum.org/call-to-action

  1. UNFCCC: https://unfccc.int/
  2. Global Family Doctors (WONCA)- Working Group on the Environment:

“Aufruf an alle Haus- und Familienärzt*innen weltweit zum Handeln für Planetare Gesundheit” (Deutsche Übersetzung):

  1. EASAC (European Academies Science Advisory Board) :

https://easac.eu/publications/details/the-imperative-of-climate-action-to-protect-human-health-in-europe/

(federführend: Leopoldina, Deutschland)

  1. Carbon Dioxide and Climate: A Scientific Assessment Report of an Ad Hoc Study Group on Carbon Dioxide and Climate Woods Hole, Massachusetts July 23-27,1979 to the Climate Research Board Assembly of Mathematical and Physical Sciences National Research Council:

https://www.mpimet.mpg.de/fileadmin/staff/stevensbjorn/teaching/Convection___Climate_Sensitivity/Charney1979.pdf

  1. IPCC-1,5 Grad Sonderbericht (deutsch) von Oktober 2018:

https://www.de-ipcc.de/256.php

  1. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE):

https://www.bzfe.de/

  1. Canada`s Food Guide: https://food-guide.canada.ca/en/
  2. CO2-Rechner Umweltbundesamt: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/
  3. InnovationCityRuhr: http://www.icruhr.de/index.php?id=3
  4. „Concerns of Young Protesters are justified“ , SCIENCE 12.04.2019:

https://science.sciencemag.org/content/364/6436/139.2

  1. Stellungnahme von Scientist4Future: https://www.scientists4future.org/stellungnahme/
  2. FridaysForFuture: https://fridaysforfuture.de/

 

 

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