Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg

Mitgliederversammlung in Gummersbach bestätigt den Vorstand für weitere vier Jahre und berät zur hausärztlichen Versorgung, Notdienst u.a.

PRESSEMITTEILUNG 05.06.2024
 
Bei der Mitgliederversammlung unseres Verbandes heute in Gummersbach wurde der bisherige Vorstand Dr. Ralph Krolewski ( Vorsitzender) und Dr. Thomas Aßmann ( stellvertrender Vorsitzender)
einstimmig für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.
Ebenfalls vertreten sie den Oberbergischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband als Delegierter und stellvertretender Delegierter bei der Delegiertenversammlung des Landesverbandes.
 
Es erfolgten Aussprachen zur aktuellen Situation im Oberbergischen bei Notdienst und hausärztlicher Versorgung.
Die Einschätzung war einhellig, dass mit der Neuorganisation des Ärztlichen Notdienstes zunehmend  Notfälle beim Rettungsdienst landen, dessen Einsatzzahlen kontinuierlich steigen und bereits bei über 90 Prozent
aller Notfallbehandlungen liegen.
 
Dr. Krolewski : "Rettungseinsätze für Bagatellerkrankungen verbrauchen viel Geld , welches dann woanders fehlt. Halsschmerzen und Zahnfleischbluten sowie
Rückenschmerzen seit 3 Tagen benötigen keinen Rettungseinsatz. Solche Einsatzgründe werden uns häufig erzählt. Das wird allerdings zunehmen, wenn eine erreichbare Hausarztpraxis fehlt.
Wir gehen inzwischen von zweistelligen Millionenbeträgen aus, die jährlich für fehlgesteuerte und fehlangeforderte Einsätze zu Buche schlagen."
 
Die Versammlung beschloss einstimmig, dass Hausarztpraxen an der Altersgrenze der Praxisinhaber mit drohendem Ausscheiden ohne Nachfolger und Verstärkung des Hausarztmangels vertraglich vereinbarte Fördermittel
aus dem Sturkturfonds in den Fördergebieten zur Verfügung gestellt werden sollten, damit diese Praxen weiter die wohnortnahe Versorgung für einige Jahre aufrechterhalten.
 
Im Projekt "Teampraxen" (HÄPPI) in Baden-Württemberg wird in Partnerschaft mit der dortigen AOK ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, welches Teamleistungen in Hausarztpraxen mit nicht-ärztlichen Mitarbeiter:innen
honoriert und die Hausärztinnen und Hausärzte  bis zu 30 Prozent entlastet . Dr. Aßmann: " Diese Zukunftsszenarien müssen betrachtet und entwickelt werden."
Vorarbeiten für dieses Projekt mit Hausarztzentren wurden 2016 im Oberbergischen Kreis geleistet, aber wegen der Trennung des Bundesverbandes von einer Partnergesellschaft eingestellt.
Dr. Krolewski: "Wir sind gespannt, wie sich die Entwicklung in den Pilotpraxen in Baden-Württemberg darstellt. In der Hausarztzentrierten Versorgung entwickeln wir weitere Module, die wir mit
interssierten Krankenkassen in der Versorgung etablieren wollen."
 
Die anwesenden Mitglieder begrüßten die Entlastungen für Hausarztpraxen in der Versorgung von Schwerstkranken durch die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung und durch den Einsatz von
Case-Manager:innen bei Oberberg-FAIRsorgt sowie durch qualifizierte Versorgungsassistent:innen in der Hausarztpraxis (VerAH).
 
Ein Ärgernis ist, dass notwendige zeitgerechte Meldungen nach dem Infektionsschutzgesetz an das Gesundheitsamt immer noch per Fax erfolgen. In der Pandemie haben die Hausarztpraxen die meisten
Abstriche durchgeführt und die meisten Meldungen an das Gesundheitsamt durchgeführt. Nur so konnte die Pandemie-Lage beurteilt werden ,bevor die Intensivstationen überrannt wurden.
Die Mitgliederversammlung  fordert deshalb  die zuständige Behörde auf, so schnell wie möglich praktikable und datenschutzkonforme Lösungen zu entwickeln. Mit dem bereits erfolgten  Anschluss der Praxen und weiterer Gesundheitseinrichtungen an die Telematik-Infrastruktur  könnten auf diesem Weg sehr schnell und unkompliziert die notwendigen Meldungen erfolgen und die aufwändigen und datenschutzrechtlich fragwürdigen Fax-Meldungen abschaffen.

 

 

 

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