Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Oberberg

Pressemitteilung vom 10.01.2020

 

Die Katastrophen-Situation in Australien mahnt zu entschiedenen Maßnahmen gegen den Klimwandel.

Der oberbergische Hausärzteverband steht in Verbindung mit australischen Ärzt*innen und Ärzten.

Der Vorsitzende des oberbergischen Hausärzteverbandes appelliert an die Fa. SIEMENS, sich nicht an einem geplanten Kohlenabbauprojekt zu beteiligen und dadurch das Paris-Abkommen zu gefährden.

 

Der Vorsitzende steht in Verbindung mit australischen Ärzt*innen und Ärzten, die inmitten der Hitzewellen und Rauchgasexpositionen durch die verheerenden und zumeist unkontrollierbaren Feuerstürme ambulant, in Kliniken und in den Evakuierungszentren den durch direkte oder indirekte Wirkungen Erkrankten Hilfe leisten und selbst gefährdet und betroffen sind. Fast alle ärztlichen Berufsgruppen in Australien , darunter die australische Hausärzteorganisation RACGP, der australische Verband der "Ärzt*innen für die Umwelt" (DEA), der australische Verband der Notfallmediziner (ACEM) und die australische Ärztevereinigung (AMA) haben inzwischen den "Klima-Notstand" ausgerufen und diesen als eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit erklärt.

 

Der australische Hausärzteverband verkündete, dass er auf allen Ebenen dafür eintritt, die menschliche Gesundheit vor den Folgen des Klimawandels zu schützen.

 

Die australischen Kolleg*innen sind empört über den  Plan ihrer Regierung, einer neuen geplanten Kohlenmine im Nordosten des Landes, in der für weitere 60 Jahre 2,3 Mrd. t Kohle gefördert und exportiert werden sollen, die Genehmigung zu erteilen. Teil dieses Kohle-Projektes ist eine 240 km lange Bahnlinie für die Kohletransporte zu einem Hafen, von dem aus direkt an einem der größten gefährdeten Ökosysteme der Welt vorbei, dem Great Barrier Reef,  Kohletransporte nach Indien erfolgen sollen.  Das Great Barrier Reef wird bereits bei einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad zu großen Teilen ausbleichen mit nachhaltigen Auswirkungen auf das maritime Ökosystem im westlichen Pazifik. Mit einem weiteren Anstieg der globalen Erderwärmung durch die menschenverursachten Treibhausgase werden die jetzigen Brand- und Hitzekatastrophen erst der Anfang weltweiter Veränderungen und Bedrohungen sein. Die weltweiten Bemühungen  von Ärzteorganisationen und internationalen Organisationen im Bewußtsein und Wissen, wie stark der Klimwandel die menschliche Gesundheit und die Lebensgrundlagen bedroht, drücken sich in der Überschrift  des Reports  "Lancet Countdown 2019" mit 24 beteiligten Forschungszentren und 120 Wissenschaftler*innen weltweit zu 41 Gesundheitsindikatoren in Zusammenhang mit den Klimaveränderungen aus: "Es gilt sicherzustellen, dass die Zukunft eines jetzt geborenen Kindes nicht durch den Klimawandel bestimmt wird."

Nick Watts (Lancet Countdown-Gruppe) ,der den Report am 07.12.2019 in Madrid vorstellte: "Es ist keine technologische, ökonomische oder finanzielle Frage, sondern ausschließlich eine politische Frage."

Die Fa. Siemens hat das Angebot für die Signalanlagen dieser Bahnlinie erhalten und will bis 13.01.2020 angesichts der zunehmenden Proteste weltweit gegen das Kohleprojekt und die Siemens-Beteiligung zur Angebotsannahme oder -ablehnung entscheiden.

"Das australische Kohleprojekt würde die Ziele des Paris-Abkommens zum Klimaschutz völlig in Frage stellen und damit die Zukunft unserer Kinder verheizen." so Dr. Krolewski. "Ich habe die Bitte unserer australischen Kolleginnen und Kollegen übernommen und als Mitglied von Klimawandel und Gesundheit e.V. zusammen mit anderen Erstunterzeichner*innen" den dringenden Appell an den Vorstandsvorsitzenden von Siemens Joe Kaeser geschickt, aus dem Projekt auszusteigen, welches nicht nur die Treibhausgase in der Atmosphäre weiter erhöht, während eine schnelle Reduzierung angezeigt ist, sondern auch zur Erhöhung von Luftschadstoffen führt, an denen bereits jährlich 4,9 Mio. Menschen weltweit einen vorzeitigen Tod sterben. Zunehmend folgen mittlerweile weltweit Unternehmen Nachhaltigkeitsverpflichtungen unter den Zielsetzungen des Paris-Abkommens. Ich hoffe, dass SIEMENS sich dem anschließt."

Dr. Krolewski: "Siemens hat vor Jahren den Global Compact unterschrieben, eine internationale Selbstverpflichtung für eine nachhaltige Unternehmenspolitik. Mit einer Teilnahme an dem australischen Kohlenminenprojekt wäre Siemens hinsichtlich dieser Zielsetzungen völlig unglaubwürdig. Da eine nicht unwesentliche Sparte von Siemens die Medizintechnik ist, dürfte es darüber hinaus der Unternehmensführung und den Aktionären nicht egal sein, wie Ärztinnen und Ärzte weltweit das Verhalten von Siemens beurteilen."

Der offene Brief an Siemens-CEO Joe Kaeser findet sich hier.

 

 

 

 

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